hexagonale Form behalten. Die Kopfflächen sind gerundet, die Oberflächen sind typisch gerieft und ebenfalls geätzt; die hierzu sehendenÄtzfigurenwerden in LAHTI & KINNUNEN (1993) beschrieben und abgebildet. Die Beryll-Kristallewaren typischerweise natürlich angeätzt und ähnelten so denjenigen, die die ukrainischen Pegmatite in den l980er und l990erJahren lieferten.Sie unterscheiden sich von ihnen in den meisten Fällen aber durch ihr generelles Erscheinungsbild sowie durch i~re Farbe. Die Einschlüsse im neuen Material sind denjenigen vergleichbar, die bereits LAHTI & KINNUNEN (1993) beschrieben hatte. Ein 2004 untersuchter, 3cm „kleiner", goldgelber Beryll der Varietät Heliodor wies entlang der c-Achse dutzende von parallel angeordneten Kanälen/Röhren auf, die sich durch den gesamten Kristall zogen und mit „rostigen", hypergenen Tonmineralien gefüllt waren. Jedoch weist keiner der untersuchten, 2004 Finnland gefundenen Kristalle die für das ukrainische Material typischen dünnen, wolkenartigen Einschlüsse auf. Diese sind leichtzu erkennen, wenn Licht auf die c-Achse gelenkt wird und man in dieselbe Richtung schaut. Man beachte, dass zwar nur wenig des ukrainischen Rohmaterials die typische Morphologie und Farbe derneuen finnischen Funde aufweist, Material aus beiden Lagerstätten für die Meisten aber eher schwer zu unterscheiden sein wird. Die größerenBerylle des Neufundeswurden in Finnlandgeschliffen.Ungefähr90- I00 große Steine (jeder 25-50 Karat) wurden vom finnischen Meisterschleifer Reimo Armas Rönkä facettiert. DerGroßteil dergeschliffenen Steine ist hellgelb oder gelblich. Ferner sind ca. 11 .000Steine als Brillanten imAusland (China) verschliffen worden; in Idar-Oberstein wurde Material aus den ersten Funden in den I980er Jahren verarbeitet. Fast alle der geschliffenen Steine sind auf dem einheimischen Markt Die Karelia Beryll-Mine - einmalig? Die „Karelia Beryl Mine" ähnelt den weltberühmten Quarz-Topas-Beryll-führenden Kammer-Pegmatiten von Volodarsk - aber die vom .Autpr 1995 und 2004 angeschaul[t~n Hohlraume weisen Äh~li~bkeiten mit an·deren Weltklasse darstellenden Beryllium-Pegmatiten auf. Der Erongogranit der Erongoberge ähnelt in einigen Aspekten den echten „Adun-ChelonPegmatiten" in Transbaikalien (die nicht mit der Greisenlagerstätte Scherlova Gora verwechselt werden dürfen, die man früher „Adun Chelon" nannte). Beide Lagerstätten zeigen teilweise porpyrische Granitvarietäten, Qft sich primär senkrecht oder nahezu s.enkrecht erstreckende, röhrenförmige P~9_matite, Bänderungen und oft recht extensive Urigen bis zu 20-25 m. Obwohl der P~g,matit der „Karelia Beryl Mine" ein oval~r,Pegmatit ist und einem - sich mq·glicherw~ise in die Tiefe fortsetzenderi f\ Brotlaib- ähnelt, weisen die hier aufzufiifgenden Beryll-führenden Hohlräume efne ähn,liche Morphologie auf wie die im ErQrigo U!ld. Adun Chelon, l• s ·• • Nac~ den F,el~beobachtungen des Autors 44 Mineralien-Welt 6/2004 scheint es in Karelien auch so zu sein, dass die Hohlräume entlang größerer Bruchzonen angeordnet sind, die den Pegmatitkörper alle 5-7 mdurchsetzen. Sie haben sich wahrscheinlich zeitgleich mit den Spätstadien der Granit- und Pegmatit-Kristallisation gebildet. Im Erongo konnte der Autor dasselbe beobachten, obwohl der gesamte Pegmatit (dessen zentraler Hauptteil aus HohlraumMaterial besteht} die Bruchspalten im Granit ausfüllt. Dieses konnte im September 2003 während eines zweiwöchigen Besuchs an verschiedenen größeren, Aquamarinreichen Hohlräumen auf den Farmgebieten von Ameib 60, Davib Ost 61 und Bergsig 167 beobachtet werden. Hierbei wurden insgesamt ca. 30 Pegmatite untersucht. Es muss jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass die Erongo-Pegmatite selbst überhaupt nicht dem Pegmatit von Luumäki oder anderen karelischen Pegmatiten ähneln - lediglich einige ihrer Merkmale ähneln sich oder sind vergleichbar. Im Erongo gibt es darüber hinaus mehrere Typen von Pegmatiten. .• r verkauft worden. Es wäre übrigens möglich gewesen, Steine bis zu mehreren Tausend Karat zu schleifen; allerdings sind die größten derschönen Edelberylle an Sammlerverkauft worden - eben um ihre natürliche Schönheit zu erhalten. Mineralien Topas wurde während der ersten Abbauperiode in Form großer, weißer, grober Kristalle bis 15-20 cm gefunden (Besuch 1995). Lediglich kleinere Topas-Kristalle sind klar; ihre Farbe rangiert von farblos bis hellblau und blassrosa. Quarz fand sich in Kristallen bis zu mehreren Dezimetern Größe und Gewichten bis zu vielen Kilogramm. Aus einer 4x3mgroßen, imAugust 2004 geöffneten Pocketkamen viele Dutzend scharfkantiger Rauchquarz- bzw. Marion-Kristalle bis 20-25 cm Größe und 4-5 kg Gewicht; viele von ihnen waren als Doppelender ausgebildet. Mineralien-Übersicht Albit Euxenit Mikroklin Bertrandit Fluorit Mikrolith-Pyrochlor Beryll Gips Monazit-(Ce) Biotit Goethit Muskovit Calcit Hämatit Quarz Columbit- lllit Smektit Tantalit Kaolinit Topas Chlorit Margarit Vermiculit Beryll. Aus demgefrorenen Pegmatitwurden große Kristallen bis I m Länge und 30 cm Durchmesser geborgen (PITKÄNEN 1991 und gemeinsame Kommunikation 1990). In Hohlräumen fanden sich geätze, geriefte und zerbrochene, aber durchscheinende bis durchsichtige Kristalle bis 12 cmDurchmesser: schleifwürdige Kristalle erreichten in mehreren Fällen 10-22 cm Länge und 0,6-J ,6 kg.Farblich variieren sie von grünen, schleifwürdigen Kristallen im oberen Bereich des Hohlraumes (,,Alma" mit 857 g und Dimensionen von 11 x 6x 5,5 cm sowie „Elina" mit 620 g und 9x 6 x 6 cm) bis hin zur unteren Edelstein-Zone der Hohlräume, wo die Kristallegelblichgrünsind. Die schönsten Funde aus diesem Bereich waren „Erika" (822 gund 14,5 x6x6cm gro/3), ,,Timo" (I,2kgundca. l5x6x6cmgroß, ,.Jukkas Beer Bottle" (,,Jukkas Bierflasche", 512 g und
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