Edelberylle aus Luumäki, Karelien, Finnland

führten zur Entdeckung mindestens eines Beryll-lieferndenHohlraums (eigenerBesuch 1995). Schon bald kamen aus dieser Lagerstätte einige gute Kristalle und schleifbares Material (vgl. LAHTI & KINNUNEN 1993) .Der Pegmatit lieferte auch Edelberylle in echter Heliodor-Färbung bis hin zu grünen Edelberyllen, diese auch in kleineren Kristallen. Seitdemwurde die Lagerstätte in den Sommermonaten bebaut- allerdings nur bis 1995, da die lediglich sporadische Beryllführung im Pegmatit eine weitere rentable Gewinnung verhinderte. Obwohl in der Lagerstätte mehrere Hohlräume in der unmittelbaren Nähe der Ouarzkern-Zone des Pegmatits entdeckt wurden, wies keine eine Beryllium-Mineralisation auf. In den letzten drei /ahren führten neuere Arbeiten in diesernun als „Karelia BerylMine" bekannten Lagerstätte durch eine neugebildete Bergbaugesellschaft zur Gewinnung von schleifwürdigem Beryll. Dazu zählen neuerdings die schönsten und größten je in WesteuropagefundenenEdelberylle -obwohl der schon in den l980er Jahren gefundene und heute im Museum der Universität von Helsinki stehende Beryll „Miss Ellie" auch zu dieser Gruppe gehört. ,,Miss Ellie" wurde bei den ersten Funden in der „KareliaBerylMine" geborgen und ist ein 500 Gramm schwerer, angeätzter, aber schleifbarer Edelberyll. Der Autor hatte bei seinem Besuch im Mai 2004 Gelegenheit zur Besichtigung der Hohlräume und konnte bei dieser Gelegenheit Material sammeln. Zur Geologie Der im Südosten Finnlands anstehende und hier eine große Fläche bedeckende Rapakivi-Granit von Viborg besteht aus mehreren Granit-Varietäten. Innerhalb dieses Batholithen existieren ferner verschiedene Massive des weltberühmten, mitunte~ „Spektrolith" führenden Anorthosits - von denen möglicherweise lediglich die apikalen Bereiche bekannt sind. Von VMSJOKJ (1977) durchgeführteAltersdatierungen zeigten,dass der Granit zwischen 1,65 und 1,7 Milliarden Jahre alt ist. Das finnische Wort „Rapakivi" bedeutet im Deutschen „faulender Stein" und bezieht sich auf die typische Neigung dieses Granittyps zurVerwitterung. RapakiviGranite enthalten große, porphyroblastische Finnland Oben. ,,Timo", 1,2 kg schwer und 15 cm groß: der nach seinem Finder Timo Rön• kä benannte Edelberyll wu,de in Luumä• ki am 15. Mai 2004 gefunden. Links. Timo und Jukka arbeiten im unte• ren Bereich des großen, die Edelberylle liefernden Hohlraums. Foto Mai 2004. Kalifeldspäte, die vonAlbitsätimen umgeben sind. Die Rapakivi-Granite intrudierten in svekokarelische Granitoide, Gneis, Schiefer und Metavulkanite (LAHTI 1993) . Hohlräume wie in Volodarsk Im südöstlichen Finnland enthält das aus Rapakivi-Granit aufgebaute Viborg-Massiv miarolithische sowie echte Kammer-TypPegmatite. Es ähnelt dem Korosten-Pluton in der Ukraine und ist auch mit kleineren Mineralien-Welt 6/2004 39

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