Rechts. Timo Rönkä im unteren Teil des großen Edelberyll liefernden Hohlraumes - man sieht „Erika" und ,,Jukkas Bierflasche" glänzen ... Der Neufund in der „Karelia Beryl Mine" unterscheidet sich von früheren Funden darin, dass er • soweit zu beobachten war - nicht mit einer primären, keine Edelsteinqualität aufweisenden Mineralisation im Pegmatit vergesellschaftet war. Eine solche Zone kann natürlich - nun seit langem erodiert - oberhalb der neuen Hohlräume existiert haben. Es existieren unbestätigte Gerüchte über Funde · loser Beryll-Kristalle etwa 1 km südlich der Lagerstätte, die während der Arbeiten an einem Haus-Fundament gelungen sein sollen (der Autor besuchte diese Lokalität ebenfalls im Mai 2004). Größere, Schleifqualitätaufweisende Berylle der neuen Hohlräume sindmituntermit einer Schicht eines sekundären? (oder primären, aber angeätztem?), unreinen, blassgelben Berylls von poröser Natur überzogen. Der neue vertikale Hohlraum misst ungefähr 2 x 1,5 x 4 m und weist zwei Schichten mit schleifbaren Edelberyll auf - eine nahe der oberen Begrenzung und eine ca. 30 cm vom Boden entfernt. Zwischen diesen beiden Schichten fanden sich zerbrochene, durchscheinende Beryll-Kristalle, die für die Herstellungvon Cabochons sowie für figürliche Darstellungen geeignet waren. Die Lage des neuen großen Hohlraumes im Pegmatit war ungewöhnlich, da er nur 20-40 cm vom hangenden Nebengestein entfernt aufgefunden wurde. Dies unterscheidet die Hohlräume deutlich von allem, was bisher berichtet und publiziert wurde bzw. was der Autor in Volodarsk selbst sah oder ihm von den dortigen Geologen mitgeteilt wurde. Im Übrigen wurden in Volodarsk aus großen Hohlräumen hauptsächlich große QuarzKristalle - und diese ihrer piezoelektrischen Eigenschaften wegen - gewonnen. In der „Karelia Beryl Mine" wurde der Großteil der Edelberylle innerhalb einer 10-25 cm vomNebengestein entferntenZone gefunden. BegleiterwarenGlimmer-Kristalle (typischerweise 5-15 cm groß) und grobkristallinerAlbit (1-8 cm) sowie aus zerbrochenenScherbenvon Mikroklin und seltener Quarz bestehender .,Hohlraum-Schutt". Finnland Die Entdeckung des Edelberyll-Vorkommens Im Jahre 2001 fuhren zwei finnische Quarry und Mt. Mica in Maine/USA). Hier Freunde gerade durch Luumäki, als der fanden sich einige Ratschläge zu dem, eine von ihnen sagte (dazu muss man sich die finnischeSprechweise·vorsteUen - niemals eine Übertreibung und immer sehr sachlich): ,, Weist Du, hier gibt es eine alte Grube." ,,Nein! Aber lass' sie uns 'mal ansehen." Sie sahen irn Wald den.nun vollgelaufenen kleinen Tagebau und überprüften, ob er gemutet (,,claimed") war. Die Mutung (,,Claim") war abgelaufen; die hier von 1982 bis 1995 abbauenden B~rgleute hatten sie aufgegeben, da nach der ersten Entdeckung keine weitere Hohlräume mehr aufgefunden wurde. Die beiden Freunde Jari und Timo legten eine neue Mutung ein und begannen mit dem Abb,bau. Jarichatte zwar beträchtliche Erfahrungen aus der Werksteingewinnung in Granit-Steinbrüchen, aber keine Kenntnisse·der - hiervj>n ziemlich stark abweichen~en - bergmännischen Bearbeitung von Edelstein„Pegmatiten. Beim Suchen im Internet gelangte Timo auf die Webseite „C0R0M0T0 MINERALS" von Gerry Feeman (Bergbau im 0rchard was man zu beachten hat, um Hohlräume zu finden. Einer der dort erwähnten Tipps war, dass sich von Hohlräumen Rauchquarz-führende Gänge ziehen - ein gut bekannter „Führer" in vielen Pegmatiten weltweit. Es können jedoch auch Gänge mit weißem Quarz oder Trümer von Pegmatit sein, die sich in das Nebengestein erstrecken. Timo folgte einem oberflächlich anstehenden, wenige Zentimeter breiten Rauchquarz-Gang, der sich vom ersten Hohlraum wegzog. Und tatsächlich: rund 20 m vom ersten Hohlraum fand sich ein neuer. Ziemlich schnell wurden einige große Edelberylle vom „Dachbereichs" des Hohlraums gewonnen, danach Fragmente von halbdurchsichtigen/durchscheinenden Beryllen geborgen. Man grub 4mtief in den Hohlraum, aber erst 30 cm über dem Bo~en wurde eine zweite Schicht' init großen EdelsteinKristallen angetroffen. \. Mineralien-Welt 6/2004 41
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